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Wienwoche

Kuratorische Arbeit bei WIENWOCHE - FESTIVAL FOR ART AND ACTIVISM

Wir verstehen BITCHES & WITCHES als Aufruf zur radikalen queer-feministischen Gesellschaftskritik an einem Status quo, in dem politische und soziale Repressionen Normalität geworden sind. Von 13. bis 22. September zelebriert ­WIENWOCHE 2019 all jene BITCHES & WITCHES, die gegen toxische Macht- und Dominanzstrukturen kämpfen, eine Politik der Unterdrückung und Ausgrenzung aufzeigen und jene queer-feministische und antirassistische Arbeit leisten, die die Stadt Wien verändert, fordert und prägt.

Musik und Aktivismus sind eng miteinander verbunden. Trotzdem stoßen wir von Rap bis Pop immer wieder auf Unterdrückungsmechanismen. Das Eröffnungsevent der WIENWOCHE 2019 widmen wir widerständigem feministischem Rap und avantgardistisch-radikaler Softness, die am Wiener Karlsplatz die Bühne bekommen werden, die ihnen gebührt. So auch in der neuntägigen B&W Nightline im Flex Café. In der Feminist Meme School erlernen wir gemeinsam humorvolle Strategien gegen Misogynie und Sexismus im Netz. Eine permanente Installation baut das Projekt Goddess in ­Diaspora jenen vergessenen Göttinnen des afrikanischen Kontinents, die von kolonialer Geschichtsschreibung negiert, unterdrückt und unsichtbar gemacht wurden. Our Steps Don’t Come From Now beleuchtet die Begriffe „witch“ und „bitch“ aus dekolonialer Perspektive.

Geschichte muss nicht nur dekolonial gedacht, sondern auch feministisch neu geschrieben werden. BITCHES & WITCHES baut jenen Akteur*innenInnen ein Denkmal, die aufgrund ihrer revolutionären, nonkonformen Ideen, Gedanken und Taten verurteilt, ausgegrenzt, diskriminiert, verbrannt oder ermordet wurden. Mit dem Projekt Dikh he na bister!– „Schau und vergiss nicht!“ errichten Roma-­Aktivist*innenInnen ein Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Rom*nja und Sinti*ze. Das Projekt Wer hat Angst vor GMF? zeigt patriarchale Strukturen kollektiver Narrative auf und beleuchtet das Leben der Pädagogin Gerda ­Matejka-Felden, die es sich erkämpfte, als erste Frau* an der Akademie der bildenden Künste in Wien unterrichten zu können. Die chorische Mahnwache Opus ­Maleficarum – Echoes from Witch to Bitch gedenkt der 1583 als Hexe verfolgten und ermordeten Elisabeth ­Plainacher. Die Spinnerinnen /Tkaczki  erzählt ausgehend von einer Publikation von ­Marta ­Madejska die Geschichte der polnischen Textilarbeiterinnen* im 19. und 20. Jahrhundert.

Besonderen Fokus legt ­WIENWOCHE 2019 auf Initiativen und Gruppen, die kollektive Prozesse ins Zentrum ihrer politischen Arbeit stellen. Die Arbeit im Kollektiv schärft komplexe soziopolitische Inhalte und deren Reichweite in Kunst und ­Aktivismus. Gemeinsam mit „R.A.D.S – ­Radical Anarchist Dangerous Sisters*“ geht es zum flint*¹ Lunar Ride auf Fahrrädern durch die Stadt. Das Performance­kollektiv Existence in Resistance / Resistance in Existencethematisiert in mehreren Inter­ventionen während der Festivaltage strukturelle und systematische Unterdrückung von queeren BIPOC² in Wien und besetzt kapitalistische Räume. „Red ­Edition – Migrant Sex Workers Group Vienna” fordert im Rahmen der performativen Intervention We Work! Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Rechte für Sexarbeiter*innenInnen in Wien. Über­legungen zu weiblicher* Reproduktionsarbeit sind Thema der diesjährigen Arbeitsgruppe I Know I Care.

WIENWOCHE 2019 legt besonderen Wert auf generationenübergreifende Arbeiten für und mit einem Publikum aller Altersgruppen. Die Projekte Drag Queen Stories und The Anti-­Objects richten sich an Kinder und Jugendliche und hinterfragen auf kreative Art und Weise gängige Geschlechter-Stereotypen. In Zusammenarbeit mit WIENWOCHE präsentiert die Brunnenpassage unter dem Titel Not a Single Story ein dreijähriges Tagebuchprojekt von jungen Mädchen* zu den Themen Exil und Zukunftsperspektiven. Weitere Kooperationen in diesem Festivaljahr sind Medeas Töchter mit dem Dschungel Wien und Salon Souterrain – Art & Prostitution PART II mit kültüř gemma!, kulturen in bewegung und ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival.  

Queerness ist längst nicht nur eine politische Haltung sondern eine nonkonformistische Praxis. WIENWOCHE 2019 präsentiert am zweiten Festivalwochenende die Crip Convention Vienna, eine Ausstellung in der Türkis Rosa Lila Villa mit Arbeiten zu Crip-Themen sowie selbstbestimmten und transformativen Perspektiven auf Body-­Issues und soziale Beziehungen. Purrr!_Femme!-ance!, ein eintägiges Performance-Festival auf dem Gelände des Otto-Wagner-Spitals, widmet sich den vielfältigen Formen von Begehren queerer ­fem/me-Identitäten.

„Austria, we love you! Wir werden Dich nie verlassen!“ Das Kollektiv „maiz – autonomes zentrum von & für migrantinnen“ kämpft seit über zwei Jahrzehnten gegen hegemoniale Machtverhältnisse im österreichischen Bildungswesen und Kulturbetrieb. ­WIENWOCHE 2019 nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, die Arbeit von maiz im Rahmen eines Symposiums zu vermitteln und gemeinsam bei der Abschlussveranstaltung Geburtstag zu feiern.

BITCHES & WITCHES ist migrantisch, queer, antirassistisch, feministisch, antifaschistisch und intersektional. Die Autorin und Aktivistin Audre Lorde inspiriert uns zu jenem Queer-Feminismus, den wir leben, den wir weitergeben wollen, für den wir kämpfen und den wir verteidigen werden:

“IT IS NOT OUR DIFFERENCES THAT DIVIDE US. IT IS OUR INABILITY TO RECOGNIZE, ACCEPT AND CELEBRATE THOSE DIFFERENCES.”


FESTIVAL 2019 - BITCHES & WITCHES 2019 curated together with Henrie Dennis and Mirjana Muster - entire program: here

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FESTIVAL 2020 - POWER & PRIVILEGE 2020, curated together with Henrie Dennis - entire program: here

POWER & PRIVILEGE

Die 9. Ausgabe des Kunst- und Kulturfestivals WIENWOCHE – Festival for Art & Activism beschäftigt sich unter dem Motto POWER AND PRIVILEGE mit etablierten, bewussten oder unbewussten Zuschreibungen kultureller und sozialer Macht und stellt die Frage, wie Privilegien, besonders wenn sie als solche nicht erkannt werden, zur Aufrechterhaltung eines von struktureller Gewalt geprägten Systems beitragen.

“(In)equalities derived from race, ethnicity, class, gender, and their intersections place specific groups of the population in a privileged position with respect to other groups and offer individuals unearned benefits based solely on group membership; historical and systemic patterns of disinvestment in nonprivileged groups are major contributors to the low social and economic position of those groups; representation of groups and individuals in media, art, music, and other cultural forms create and sustain ideologies of group and individual inferiority/ superiority (...).”
(Bonnie Thornton Dill and Ruth Enid Zambrana)

Das intersektionale Kunst- und Kulturfestival öffnet mit mehr als 180 teilnehmenden Künstler*innenInnen, Aktivist*innenInnenund Akteur*innenInnen urbane und nicht-kommerzielle Räume sowie etablierte Kulturorte. Die Projekte beleuchten aktuelle gesellschaftspolitische Debatten wie Umverteilung, kulturelle Teilhabe, Armutsproduktion, Zugang zu Wohnraum ect. aus (post-) migrantischer, queer-feministischer, dekolonialer Perspektive und widmen sich brandaktuellen Themen wie neu aufflammenden Nationalismen in der europäischen Grenzpolitik, rassistischer Polizeigewalt, Zugang zum Wahlrecht für alle oder LGBTQIA+ Rechten.

Kuratorisches Statement: Henrie Dennis & Natalie Assmann

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